Regionalgruppentreffen Berlin Nov 2016
Am 18. November kamen zwanzig Mitglieder des Berliner Tönissteiner Kreises und des Studentenforums in der privaten Kunstsammlung von Ivo Wessels zusammen. Mit seiner höchst kurzweiligen und persönlichen Art brachte der hauptberufliche Programmierer und App-Entwickler Wessel der Gruppe seine vielseitige Sammlung näher, die er im Laufe der letzten Jahrzehnte zusammengestellt hat und in einem einzigen großen Raum, der Wessel zugleich als Küche, Büro und Galerie dient, präsentiert.
Unter einer grellen Leuchtschrift, die „Revolutionsbedarf“ anpreist – einer Arbeit von Marcel Bühler – stellt Wessel einen klein en Teil seiner Sammlung aus, die zeitgenössische Skulptur, Malerei, Grafik, Video- und Fotokunst umfasst. Ein persönlicher Höhepunkt war für mich die Reihe „Ship Cancellation“ von Sven Johne, eine Reihe von Meeresfotografien, die allesamt Orte zeigen, an denen technisch hoch fortschrittliche Schiffe sanken – nämlich solche, die so fortschrittlich waren, dass die neuen Technologien noch nicht ausreichend kontrolliert werden konnten und zur Katastrophe führten.
Ivo Wessel nahm sich mehr als zwei Stunden Zeit, um durch fast alle ausgestellten Werke zu führen. Zu den meisten Künstlern unterhält er seit langem persönliche Kontakte und Freundschaften; etwa zu Wim Wenders oder zu Ottmar Hörl, der ihm einmal einen Umschlag mit Bohrstaub von einer seiner Ausstellungen überreichte: eine Wessel gewidmete „Skulptur“ und eines der Lieblingswerke des Sammlers.
Viel zu schnell ging ein faszinierender Nachmittag zu Ende. Jedem kunstinteressierten Berliner sei ein Besuch von Wessels Sammlung nahegelegt.
Bericht von Hanns Koenig