Seiteneinsteiger in der deutschen Politik
Das Projekt „Seiteneinsteiger in der deutschen Politik“ wird seit Herbst 2009 durch ein Team des Studentenforums im Tönissteiner Kreis in Kooperation mit der BMW Stiftung Herbert Quandt und dem Tönissteiner Kreis durchgeführt. Unser Projekt soll und will einen Beitrag leisten, um Politik für die Bürger zugänglicher zu machen, Politikverdrossenheit abzubauen und die Qualität politischer Entscheidungen zu verbessern. Dabei sind wir politisch unabhängig. Nachdem zunächst die Fragen nach Kompetenz und Werdegang politischer Entscheidungsträger im Fokus unserer Arbeit standen, rückte zunehmend der Politikertyp des „Seiteneinsteigers“ in das Zentrum unserer Untersuchung.
Folgende Ziele verfolgen wir mit unserem Projekt:
- Erlangung eines Verständnisses, in welchem Ausmaß Seiteneinsteiger mit ihren individuellen Lebensläufen Chancen für eine bessere und breiter akzeptierte Politik bieten,
- Anregung einer öffentlichen Diskussion, inwieweit die Chancen von zuvor nicht politisch aktiven Kandidaten verbessert werden können,
- Erarbeitung von Vorschlägen, um aktiv die stärkere Einbindung von Seiteneinsteigern im Parlament zu erreichen.
Bei der Umsetzung unseres Projektes folgen wir einem zweistufigen Ansatz: Die Basis bildet eine unabhängige wissenschaftlich-deskriptive Analyse von Seiteneinsteigern im Deutschen Bundestag, die unter Leitung von Prof. Dr. Stefanie Bailer (ETH Zürich) und Prof. Dr. Peter Selb (Universität Konstanz) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erschienen im März 2013 als Buch im Springer VS Verlag. Im Anschluss erfolgte eine normative Diskussion über die zukünftige Einbindung von Seiteneinsteigern in die deutsche Politik. Dabei bewerteten wir die Ergebnisse der Ausgangsuntersuchung in einem Impulspapier und skizzierten erste Handlungsempfehlungen, die wir in einer Round-Table-Veranstaltung mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen eines Workshops Anfang 2013 diskutierten und erweiterten.
Am 25. April 2013 wurde in den Räumen der BMW-Stiftung Herbert Quandt eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Braucht Deutschland mehr Seiteneinsteiger in der Politik?“ veranstaltet. Redner der sehr interessanten Diskussion waren Dr. Bernd Buchholz (bis 2012 Vorstandsvorsitzender Gruner + Jahr AG & Co KG, FDP), Prof. Sebastian Turner (Unternehmer, ehem. OB-Kandidat Stuttgart), Harro Semmler (Staatssekretär a.D., Direktor beim Deutschen Bundestag), Prof. Stefanie Bailer (ETH Zürich) und Dr. Ruprecht Vondran (TK, MdB 1987-1993).
Mit Frau Petra Pinzler (Die ZEIT) als hervorragende Moderatorin wurden in gut einer Stunde kritische Fragen zum Thema Seiteneinstieg in die Politik erörtert und die Redner haben von Ihren Erfahrungen als Betroffene oder als Beobachter intensiv berichtet. Der Abend klang in geselliger Runde auf der wunderschönen Terrasse der BMW-Stiftung mit Blick auf das Regierungsviertel aus und bot einen schönen Rahmen für den Abschluss des Projektes.
Kontakt
Bei Rückfragen zu dem Projekt stehen die SF-Mitglieder Hanns Koenig und Maximilian Würz unter seiteneinsteiger@toenissteiner-studentenforum.de gerne zur Verfügung.
Veröffentlichung
Bailer, Meißner, Ohmura, Selb: Seiteneinsteiger im Deutschen Bundestag. Springer VS Verlag, 2013