Projekte 2022
Das partnerschaftliche Verhältnis zwischen „West und Ost“ steht zum Beginn der 20er-Jahre auf einer harten Probe. China ist nicht auf dem Weg zur Supermacht, sondern in vielen Bereichen bereits dort angekommen. Darum möchten wir fragen: Wie denken Entscheider aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Wirtschaft über China – und wie denkt China über Europa? Wir wollen im Gespräch bleiben und darüber diskutieren, wie eine ausgewogene Kooperation mit China zukünftig aussehen kann. Dazu begrüßen wir regelmäßig Gäste mit Expertisen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Themenfeldern und mit Bezug zu China.
R-Wert, Inzidenz, Übersterblichkeit: In der Corona-Pandemie sind Daten in das Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt. Auch insgesamt werden Daten in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Davon ausgehend wurde das Konzept von “Data Literacy” entwickelt, um zentrale Kompetenzen im Umgang mit Daten zu vermitteln. Hierzu möchte unsere Projektgruppe einen Beitrag leisten: Wir möchten zunächst analysieren, welches Wissen in Bezug auf die Corona-Pandemie im öffentlichen Diskurs zu kurz kommt und dieses dann im Rahmen einer Workshopreihe in 2021 adressieren.
Klassische volkswirtschaftliche Indikatoren wie das Wirtschaftswachstum spielen eine wichtige Rolle in der Politik. Um das Ziel einer sozialökologischen Wirtschaft in Deutschland zu erreichen, muss die Planung, Entscheidungsfindung und Bewertung in der Politik von neuen Indikatoren geleitet werden, die Kriterien des Umweltschutzes und der sozialen Gerechtigkeit berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund untersucht Ecolometrics Ergänzungen und Alternativen zum BIP, diskutiert mit Expert:innen und wirbt bei Entscheidungsträger:innen für die Verankerung holistischer Indikatoren im öffentlichen Sektor auf Bundesebene.
Internationale Berufs- und Lebenswege sind nicht nur mit vielen Chancen verbunden, sondern können auch Herausforderungen unterschiedlichster Art bergen. In diesem Projekt wollen wir sie im Austausch aufdecken und individuelle, gesellschaftliche sowie politische Lösungsansätze identifizieren. Gemeinsam formulieren wir aus Perspektive junger Menschen die Anforderungen an Arbeitgeber*innen und Politik, um internationale Berufs- und Lebenswege zu erleichtern und attraktiver zu machen.
Das Projekt hat zum Ziel, die sonst sehr sicherheitspolitisch-militärische Sichtweise auf die Sahelzone mit Wissen, Expertise, Erfahrungen und Berichten aus der jungen Generationen auf eine fassbare Ebene heben, um durch ergebnisorientiertem Erfahrungsaustausch gemeinsame neue Wege für eine deutsch-europäische Sicherheits- und Entwicklungspolitik auszuarbeiten, die aktiv die junge Student*innengeneration aus der Sahelzone berücksichtigt und miteinbezieht.
Ein Projekt nähert sich dem Bildungssektor: das Schülerkolleg International baut ein umfangreiches Netzwerk mit Lehrern und Schülern auf, um die Diskussion mit neuen Perspektiven zu bereichern und Nachwuchsförderung zu betreiben.
Globaler Wissensaustausch in der Entwicklungszusammenarbeit: eine Seltenheit oder eine gängige Praxis? In dem Projekt möchten wir der Frage nachgehen, inwiefern ein Wissenstransfer in der Entwicklungszusammenarbeit vonstattengeht. Auf den ersten Blick erscheint es, als ob der Wissensaustausch nur in einseitig stattfindet (von Nord nach Süd), ohne, dass das potentielle Wissen des globalen Südens in den globalen Norden transferiert wird. Wir möchten dies näher beleuchten und einerseits erfahren, wie und in welchem Maße, der globale Norden und insbesondere Deutschland das Wissen des globalen Südens nutzt und andererseits, wie der globale Süden die Entwicklungszusammenarbeit insgesamt bewertet. Das Ziel dabei ist das gemeinsame Erarbeiten von Chancen und Herausforderungen des Wissenstransfers für die Bewältigung der Klimakrise.
RDie internationale Rüstungskontrolle befindet sich in einer existentiellen Krise. Bestehende internationale Verträge zur Rüstungskontrolle werden angesichts der veränderten globalen Ordnung aufgekündigt. Zudem eröffnet der technische Fortschritt nie da gewesene militärische Möglichkeiten. Im Projekt Youth Rethinking Arms Control (YRAC) organisieren wir eine Webseminarreihe zum Thema Rüstungskontrolle in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesverband der Deutschen Industrie. Ziel der Reihe ist es, Studierende aller Fachrichtungen für die Rüstungskontrolle zu begeistern und Karrierewege in diesem Bereich aufzuzeigen.